Eingewöhnung
Die Eingewöhnung in die Rasselbande
Das Berliner Modell wurde vom Institut für angewandte Sozialforschung (INFANS) entwickelt und wird seit den 80er Jahren in der Praxis angewandt. Es ist kein starres Programm, sondern dient als Orientierungsrahmen für den Übergang von der Familie in die Kindertagesstätte.
In den meisten Fällen dauert der Beziehungsaufbau ca. 4 Wochen. In Einzelfällen können es auch mehrere Wochen sein. Planen Sie genügend Zeit (ca. 6 Wochen) für die Eingewöhnung vor Arbeitsbeginn ein!
Die Entscheidung, an wie vielen Tagen und über welchen Zeitraum Sie Ihr Kind begleiten, richtet sich nach dem Verhalten Ihres Kindes.
In den ersten 3 Tagen besucht Ihr Kind mit einer festen Bezugsperson für eine Stunde die Gruppe, ohne dass es zu einer Trennung kommt!
Wir bitten darum, dass immer nur eine feste Bezugsperson die Eingewöhnung begleitet und mindestens die ersten zwei Wochen gemeinsam mit dem Kind die Rasselbande besucht. Sollte Ihr Kind besondere Schwierigkeiten haben, sich von einem Elternteil zu trennen, kann es sinnvoll sein, dass der andere Elternteil das Kind in der Eingewöhnungszeit begleitet.
Für die Zeit, die Sie mit Ihrem Kind in der Gruppe verbringen, gibt es einige Punkte, die Sie beachten sollten:
- Im Gruppenraum ist ein Platz für Sie reserviert, der während der Eingewöhnungszeit immer derselbe bleibt und als sicherer Hafen für Ihr Kind dient.
- Wenn Ihr Kind schon krabbeln oder laufen kann, lassen Sie es kommen und gehen, wie es möchte. Bleiben Sie immer auf dem von Ihnen gewählten Platz!
- Drängen Sie Ihr Kind nicht zu einem bestimmten Verhalten und behalten Sie es im Auge.
- Überlassen Sie es den Erzieherinnen, sich um die anderen Kinder zu kümmern. Genießen Sie es, Ihr Kind zu beobachten.
Am vierten Tag wird die erste kurze Trennung versucht. Sie verlassen den Raum für 10 Minuten. Der Zeitpunkt wird Ihnen von der Bezugserzieherin mitgeteilt. Es ist wichtig, dass Sie sich bewusst von Ihrem Kind verabschieden und sich nicht davon schleichen!
Die Eingewöhnungszeit verläuft fast nie ohne Tränen. Das ist eine natürliche und gesunde Reaktion auf die neue Situation. Auch wenn es Ihnen schwer fällt, ist es wichtig, dass Sie den Raum zügig verlassen, auch wenn Ihr Kind beim Abschied weint oder schreit. Je unsicherer Sie beim Verabschieden sind und es hinauszögern, desto verunsicherter wird Ihr Kind. Die Reaktion Ihres Kindes auf den ersten Trennungsversuch in der neuen Umgebung gibt wichtige Hinweise auf die voraussichtliche Dauer der Eingewöhnung. Die Erzieher*in wird Sie über das weitere Vorgehen beraten und informieren.
Die Zeit der Abwesenheit der Eltern wird kontinuierlich gesteigert, bis sie Frühstück, Mittagessen und Schlafen umfasst. Das Verhalten Ihres Kindes bei jedem Besuch in der Rasselbande entscheidet über die weitere Dauer der Trennung.
Hilfreich für das Kind kann es sein, etwas Vertrautes von zu Hause mitzubringen. (Kuscheltier, Fläschchen, Schnuller, Kuscheltuch/Kissen, Schlafsack).
In der Schlussphase ist die Bindung zur Eingewöhnungserzieher*in stabil und das Kind verbringt den Vormittag alleine in der Krippe. Je nach Buchungszeit wird die Mittags-/Schlafsituation mit einbezogen. Das Kind wird nach Absprache von den Bezugspersonen abgeholt.
Für die Eingewöhnungszeit ist uns wichtig, dass ...
- Ihr Kind Zeit und Ruhe hat, die neue Umgebung in einem geschützten Rahmen (Anwesenheit der Bezugsperson) zu erkunden.
- Ihr Kind in seinem eigenen Tempo eine Beziehung zu den Fachkräften aufbaut
- Ihr Kind nicht zum Spielen und Erkunden gedrängt wird, sondern Angebote dazu erhält
- Ihr Kind keinen Erwartungsdruck spürt
- eine Erziehungspartnerschaft auf beiden Seiten gelingt.